Offenes Haus für alle auf Fehmarn
Für das vorliegende Konzept zeichnet die Bürgerinitiative Fehmarn, die sich als gemeinnütziger „Bürgerverein Schule Petersdorf“ in das zuständige Vereinsregister eintragen lassen will.
Die Grundlage des Konzepts ist ein offenes Haus für alle auf Fehmarn. Dies erreichen wir zum einen durch einen täglich geöffneten „Bürgertreff“ als zentrale Begegnungsstätte und Ausgangspunkt für Veranstaltungen und alle Formen der Nachbarschaftshilfe. Zum anderen bietet unser Haus die Möglichkeit, in einem in der Größe variablen Gemeinschaftsraum Veranstaltungen von der Familienfeier über Gilde und Vereinsfeste bis hin zu Events des Tourismusservice stattfinden zu lassen.
Das Konzept ist auf Wachstum ausgelegt. Das Miteinander der Generationen im „Offenen Treff“ bietet Menschen den Raum zum Gedankenaustausch und ist erfahrungsgemäß Ideenschmiede und Informationsbörse zugleich. Sehr verschiedene Initiativen sollen sich hier entfalten können. Unser Ziel ist es, das öffentliche Leben in Westfehmarn für die gesamte Insel zu öffnen und zu fördern.
Die Funktion der jetzigen Lesehalle Petersdorf könnte dadurch in das Schulgebäude integriert werden. Unser Ziel ist die Förderung der Zivilgesellschaft Fehmarn gerade auch in dem Teil der Insel, die an der Peripherie der Kommune liegt, aber gesellschaftlich gesehen eine große Tradition hat und ein eigenes Zentrum schon immer gebildet hat. So wenden wir uns praktisch gegen weitere Landflucht. Dafür ist die Ansiedlung sozialer Aufgaben besonders geeignet.
Die für unsere Vorhaben nötigen Umgestaltungen sind Teil der Konzeption.
Die organisatorische Verantwortung für das Gesamtprojekt ist der im Entstehen begriffene „Bürgerverein Fehmarn“ ehrenamtlich bereit zu übernehmen. Er ist dazu als juristische Körperschaft in der Lage. Damit hätte die Kommune einen einzigen Gesprächspartner, der alle anderen Aktivitäten koordiniert. Der Verein würde sich um Nutzungsgebühren und Fördermöglichkeiten kümmern. Als gemeinnütziger Verein ist er auch in der Lage, Spenden einzuwerben.
Über die finanzielle Struktur liegen verschiedene Denkmöglichkeiten vor. Die konkreten Vereinbarungen und Regelungen müssen miteinander ausgehandelt werden. Der Bürgerverein, die Verbände und anderen Vereine vor Ort entlassen damit nicht die Kommune aus ihrer Verantwortung für die einzelnen Aktivitäten, sind aber bereit, die zivilgesellschaftlichen Aktivitäten vor Ort zu befördern und somit die Kommune zu entlasten.
Für eine Abwägung der Kosten für Veränderungen am Bau und einem evtl. Neubau ist zu bedenken, dass wir uns sparsam in das Vorhandene einfügen wollen und dennoch eine Lösung anstreben, die sich auf Jahre rechnet. Eine Art vergrößerte Lesehalle würde lediglich das auffangen können, was zurzeit läuft, aber nicht die Möglichkeiten der kulturellen Entwicklung bieten, die wir im Sinn haben.
Zu unserem Konzept gehört es, das Gespräch mit den verschiedensten Gruppen und Verbänden und der Bevölkerung oder auch der Stadtverwaltung zu suchen, um eine optimale nachhaltige Entwicklung des Projekts zu ermöglichen. Unser Konzept beruht auf viel Ehrenamt, fördert die Eigeninitiative und hat das Wachstum der Gemeinschaft und ihrer Identifikation mit der Insel Fehmarn zum Ziel
Veranstaltungen
Großer Gemeinschaftsraum (Klassenräume untere Etage im Neubau)
Hier kann zu Veranstaltungen verschiedener Art eingeladen werden, die viel Raum beanspruchen. Früher hatte jedes Dorf einen eigenen Saal zum Beispiel für Familienfeste oder Beerdigungscafés. Dieser Raum wird hier wieder geschaffen. Plattdeutsche Theateraufführungen können hier dargeboten werden, es können öffentliche Lesungen gehalten werden, Ausstellungen (z.B. Künstlergruppe „Stilbruch“) organisiert werden und Mitgliederversammlungen von Vereinen oder des DRK stattfinden. Durch einen beweglichen Raumteiler kann der Raum entsprechend der Teilnehmerzahl verkleinert werden. Feste, die unter freiem Himmel geplant sind, wie Erntedankfest oder ein Kirchengemeindefest finden hier im Regenfall eine Notunterkunft. Die Gilden können hier Veranstaltungen durchführen, aber auch öffentliche Gemeindesitzungen können hier im Westteil der Insel anberaumt werden. Der gemischte Chor Westfehmarn kann seine wöchentlichen Proben hier abhalten. Das DRK kann hier seine Blutspendenaktionen durchführen. Für die Volkshochschule können wieder Kurse abgehalten werden. Der Landfrauenverein kann hier ebenso einen Ort für sich finden, die Tanzgruppe kann hier üben…
Die Räume werden umso mehr genutzt werden, umso mehr der Gebäudekomplex sich einen Namen macht und Aktivitäten anzieht.
Offener Treff
„Café Begegnung“ (Musikraum)
Dieser Raum auf der Südseite der Alten Schule gestalten wir als einen Offenen Treff, in dem sich unter der Woche an jedem Nachmittag Jung und Alt begegnen können. Das DRK kann zum Beispiel seine Spielnachmittage hier durchführen, Touristen können Informationen bekommen. Hier werden Bücherregale aufgestellt mit einer offenen Bibliothek nach dem Muster der Bücherwartehallen. In einer Ecke kann die Petersdorfer Tschernobylhilfe einen festen Basarplatz bekommen. Gedacht ist auch an einen für Gäste freien Internetzugang.
Hier werden wöchentliche Treffs vereinbart, aus denen sich Eltern – Kindertreff, Künstlertreffen oder auch ein Demenzcafé herausbilden können. Angedacht ist auch eine sogenannte Ehrenamtsbörse, bzw. eine Ideenbörse für die Dorfgemeinschaft. Eine Ehrenamtsbörse macht es sich zum Ziel, Bedürfnisse und Gaben der Bürger miteinander so zu vernetzen, dass die Zivilgesellschaft sich vor Ort entwickelt. Eine große Pinnwand informiert über Anliegen und Angebote für Bürger und Touristen.
Im Haus können sich auch Selbsthilfegruppen für die Insel Fehmarn verschiedenster Art ansiedeln.
Die Vahlesche Artefaktensammlung kann hier einen festen Ort bekommen.
Naturkundewerkstatt
(Physikraum)
Diese Räumlichkeiten haben Werkstattcharakter. Zusammen mit dem NABU, externen Referenten und der Volkshochschule werden hier spezielle Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene angeboten. Diese Angebote orientieren sich an den Besonderheiten der Fehmaraner Kulturlandschaft und deren Geschichte, arbeiten diese heraus und bringen sie so in das Bewusstsein der Teilnehmenden. Die Inhalte der Kurse werden in einer Mischung aus theoretischen und praktischen Einheiten dargebracht.
Die Pfadfinder übernehmen Verantwortung für eine Sammlung von Naturpräparaten. Kurse für Jung und Alt wie z.B., für Kochen, Backen, Gärtnerei, Basteln, Computer- und Handykurse werden hier durch Ehrenamtliche geleitet. Wir möchten Kenntnisse austauschen über Natur und Tiere, wollen eine Steinwerkstatt entstehen lassen und Raum für handwerkliche Experimente bieten.
Offene Kinder- und Jugendarbeit
(Bibliothek)
In Zusammenarbeit mit kommunaler Jugendarbeit sollen sich hier neue Angebote entwickeln können. Wir planen Vorlesestunden für Kinder, Hausaufgabenbetreuung und eine offene Kinder- und Jugendbibliothek.
Außengelände, Küche, Lagerräume
Das Außengelände kann zum Teil wieder renaturiert werden. Wünschenswert wäre eine Gestaltung des Geländes vor allem auf der Südseite. Eine Sitzecke für den Offenen Treff wäre ebenso wünschenswert wie ein Garten für die Naturkundewerkstatt.
In Verbindung der zur Schule hin wieder geöffneten Pastoratswiese entsteht ein parkähnliches Dorfzentrum mit Pastorat, Kirche und Kindergarten auf der einen Seite, Sporthalle, Feuerwehr, Festwiese und Sportplatz auf der anderen. Der Maibaum kann wie bisher an Ort und Stelle genutzt werden.
Eine einfache Skaterbahn soll helfen, dass sich Kinder und Jugendliche hier treffen und in einer kindgerecht gestalteten Umgebung wohlfühlen. Dadurch entsteht auch ein Treffpunkt und damit eine Austauschmöglichkeit für deren Eltern.
Für die vielen Nutzungen, die wir hier ermöglichen wollen, ist eine Küche unerlässlich. Die vorhandene Küche genügt dieses Zwecken vollauf.
Die verschiedenen Gruppen benötigen Lagerräume für Hilfsmaterial (Tschernobylhilfe, DRK) oder anderes Material. Dafür werden die großen Böden genutzt, sowie auch der ebenerdige sonst kaum nutzbare „mobile Schulraum“.
Die obere Etage des Gebäudes
Die beiden vorhandenen 3-Zimmerwohnungen bilden ein eigenes Kapitel für die Nutzung, weil sie in anderer Weise in der Kosten-Nutzen-Rechnung bedacht werden müssen. Wir können uns vorstellen, dass die Wohnungen so vermietet werden, dass die Mieter ähnlich einem Hausmeister Pflege und Verantwortung in Gelände und Haus übernehmen.
Wir können uns auch Wohngruppen im Rahmen der Wiedereingliederungsmaßnahmen im psychotherapeutischen Bereich vorstellen. Ebenso ist es denkbar, dass die Kommune gemäß ihres Wohnungsbedarfs diesen Teil des Gebäudekomplexes belegt.
Das Therapeutikum Westfehmarn hat in Gesprächen ein Interesse an 2 Räumen zwecks Beschulung der Kurkinder angemeldet.
Wenn die Kommune es für günstig hält, im oberen Teil des Hauses Räume für das Stadtarchiv, bzw. den Tourismusservice zu nutzen o.ä., würde das durchaus in unser Konzept passen.
Sporthalle
Die Sporthalle wird regelmäßig von verschiedenen Gruppen genutzt, daran soll sich nichts ändern, bzw. die Nutzung noch ausgeweitet werden.